Hier lesen Sie von der Stiftung herausgegebene Pressemitteilungen und sonstige Veröffentlichungen
Unter der Überschrift „Was in Deutschland neuerdings so verboten ist“ war in der Tageszeitung „Die Welt“ kürzlich von einem problematischen Trend zu lesen: Kommunen neigten aus Sorge vor Unfällen dazu, Freizeitaktivitäten zunehmend einzuschränken. „Hier das Paddeln, dort das Baden, woanders das Wandern.“
Dabei geht es ohne Zweifel weniger um die Unfälle selbst als darum, dass die Kommunen befürchten, bei Schäden wegen der Verletzung der Verkehrssicherungspflicht in Haftung genommen zu werden.
Ein Trend, den wir leider aus Erfahrung in unserem Gebiet bestätigen können. So war vor einiger Zeit zu lesen, dass die Stadt Bad Segeberg aus Sorge, sie müsste bei Unfällen haften, an Wanderwegen im Stadtgebiet die Wegweiser und Ruhebänke entfernen ließ. In einem anderen Fall geht es aktuell darum, eine seit vielen Jahren als Wanderweg genutzte stillgelegte Bahntrasse als Radweg auszubauen. In einer Machbarkeitsstudie wurde eine „möglichst glatte, befestigte Oberfläche (Asphalt oder Pflaster)“ gefordert und allen Ernstes behauptet, auch die Fußgänger würden einen solchermaßen befestigten Weg bevorzugen. Die Liste ließe sich fortsetzen. Beispiele wie diese zeigen, wie wichtig eine Lobby für das Wandern ist.
Die Stiftung Hamburger Wanderer, Natur- und Heimatfreunde wurde im Jahre 1963 ins Leben gerufen und arbeitet seitdem eng mit dem Wanderverband Norddeutschland zusammen, was sich auch an der Zusammensetzung des Stiftungsvorstandes zeigt: Ich selbst war in den Achtzigerjahren Vorsitzender des Wanderverbandes (der damals noch Wanderbewegung Norddeutschland hieß), bin Vorstandsvorsitzender der Stiftung, Reinhard Schlothauer ist Stellvertretender Vorsitzender und Arne Mann komplettiert unser Team als Kassenverwalter. Wir teilen uns die notwendige Arbeit.
Einsatz für das Wandern ist praktischer Natur- und Umweltschutz
Der Einsatz für Natur- und Umweltschutz ist unabdingbar Teil des satzungsgemäßen Auftrages der Stiftung, der darin besteht, für die Erhaltung der heimatlichen Landschaft mit allen ihren Erholungswerten, insbesondere der Wandergebiete, zu wirken. Die Stiftung fördert daher u.a. die Herausgabe schriftlicher Informationen, wie das Informationsblatt „Norddeutscher Wanderer“, das heimat- und naturkundliche Themen behandelt und dem Austausch unter den am Wandern Interessierten dient.
Für die Erhaltung der Wandergebiete und für attraktive Wanderwege tritt die Stiftung seit mehr als 60 Jahren ein. Sie finanziert die Ausweisung und Markierung von Wanderwegen, informiert die Bevölkerung über den Wert des Wanderns, wirbt für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und strebt eine Vernetzung aller daran interessierten Kreise der Bevölkerung und Institutionen an.
Die Sicherung und Ergänzung des Wanderwegenetzes ist eine Daueraufgabe. Es gilt, die Belange des Wanderns bei beabsichtigten Baumaßnahmen durch Mitwirkung im Planungsverfahren und durch Öffentlichkeitsarbeit zu wahren, Informationen über Wanderwege aufzubereiten und dafür zu sorgen, dass diese in das Kartenmaterial und Veröffentlichungen übernommen werden. Die Stiftung fördert diese Arbeit finanziell und durch eigene Öffentlichkeitsarbeit.
Ausweisung und Markierung der Wanderwege
Viele Menschen machen sich kaum Gedanken darüber, wie Wegemarkierungen und Wegweiser, die erst die Orientierung in Wald und Flur ermöglichen, zustande kommen, wer sie aufstellt und pflegt. Dabei sind es hauptsächlich die Wandervereine, die zuverlässig und nachhaltig dafür sorgen, dass Wanderwege ausgewiesen, in das Kartenmaterial aufgenommen, markiert und gepflegt werden.
Mehr als 3.000 Kilometer Wanderwege werden im Arbeitsbereich der Stiftung, der im Wesentlichen die Metropolregion Hamburg umfasst, von den rd. 150 ehrenamtlichen Wegewarten betreut und markiert; unterteilt nach Fern-, Haupt- und regionalen Wanderwegen. Die Stiftung trägt dazu bei, dass diese Arbeit durchgeführt werden kann, indem sie Material- und notwendige Fahrkosten der Wegewarte übernimmt und deren fachliche Aus- und Fortbildung bezuschusst.
Förderung der Wanderführungen für jedermann
Mit den „Wanderführungen für jedermann“ werden mehrere Ziele verfolgt. Zum einen dienen sie dem Miteinander der Wanderer, die sich regelmäßig treffen, das heimische Sofa verlassen, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, um Freundschaften zu schließen und beim Wandern in freier Natur Kraft zu tanken. Zum anderen werden Menschen durch unsere Wanderungen an die Natur, ihre Reize aber auch ihre Gefährdung herangeführt. Dies gilt gerade auch für Kinder, die altersgemäß mit dieser Thematik vertraut gemacht werden. Man nennt diesen Ansatz auch „Waldpädagogik“. Ein Ansatz, den wir künftig stärker in den Blick nehmen wollen.
Auch für diese Arbeit brauchen wir engagierte Wanderer, die bereit sind, sich als Wanderführerin bzw. Wanderführer ausbilden zu lassen, um dann selbst Wanderungen zu planen und durchzuführen. Es gehört mehr dazu, als sich nicht zu verlaufen: Kenntnisse von Natur, Heimatkunde und Geschichte, Haftungsfragen, Erste Hilfe und dergleichen. Der Wanderverband führt regelmäßig Kurse durch, die die Stiftung nach Kräften finanziell fördert.
Auf Ihre Spende kommt es an
Alle diese Aufgaben erfordern den ehrenamtlichen Einsatz, der weit überwiegend durch den Wanderverband bzw. seine aktiven Mitglieder geleistet wird. Andererseits ist die Arbeit nicht ohne finanzielle Mittel möglich. Um diese gesellschaftlich bedeutsame und wertvolle Arbeit weiterhin durchführen zu können und finanziell abzusichern, werben wir um Zuwendungen und auch um Ihre Spende.
Unser Konto bei der Sparkasse Holstein hat die IBAN: DE51 2135 2240 0186 1078 01. Spenden an die Stiftung können Sie bei der Einkommensteuer geltend machen (bis zu einem Betrag von 300 EUR genügt der Überweisungsbeleg als Nachweis).
„Es ginge vieles besser, wenn man mehr ginge“
Diese Erkenntnis des Dichters Johann Gottfried Seume ist der Leitgedanke auch für unsere Arbeit. Mehr denn je ist es unser Anliegen, für das Wandern zu werben und insbesondere für die Erhaltung der heimatlichen Landschaft mit allen ihren Erholungswerten zu sorgen, wie es unsere Satzung seit nunmehr 60 Jahren vorsieht.
Copyrights MRH/Philip Erpenbeck
v.l.n.r.: Rainer Schuchardt, Lilly und Peter Sieffert, Reinhard Schlothauer, Christel Hofmann und Torsten Kubbe
Mitglieder des Vorstandes und des Kuratoriums waren eingeladen, am 26. April 2022 im Kleinen Saal der Elbphilharmonie der Verleihung der Metropolitaner-Awards 2022 beizuwohnen. Ein buntes Programm mit Musik, eine Talk-Runde mit Fachleuten zum Stand und den Perspektiven der Metropolregion Hamburg und die Vorstellung der nominierten Personen und Institutionen waren die Höhepunkte des Abends. Michel Abdollahi, der als Moderator, Poetry-Slam-Pate, Conférencier, Perfomance-Künstler und Literat bekannt ist, führte durch die Veranstaltung.
Unsere Stiftung war in der Kategorie „Vereine und Stiftungen“ aus einer Vielzahl von Bewerbungen in die engere Wahl genommen worden und gehörte damit zu den Nominierten. Wenngleich wir auch nicht als Sieger den Preis entgegennehmen konnten, so hatten wir doch von unserer Teilnahme im übertragenen Sinne einen „Gewinn“: Wir konnten nämlich für die Sache des Wanderns in der Metropolregion werben und die Stiftung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen.
Wir erhoffen uns dadurch noch mehr Unterstützung bei unserer Arbeit, sei es durch Menschen, die Ihre Freizeit in den Dienst der Wegearbeit und des Wanderns stellen wollen, oder durch finanzielle Zuwendungen.
Alljährlich zeichnet die Metropolregion Hamburg Persönlichkeiten, Vereine, Stiftungen und Unternehmen für ihr besonderes Engagement in der Region mit dem Metropolitaner Award aus. In der Kategorie Vereine & Stiftungen wurde die Stiftung Hamburger Wanderer, Natur- und Heimatfreunde von der Jury als einer von fünf Kandidaten zur Abstimmung gestellt.
Zur Nominierung für den Metropolitaner Award 2022 erklärt der Vorsitzende der Stiftung Rainer Schuchardt:
"Wir freuen uns sehr, dass unsere Wanderstiftung in die engere Wahl für den Metropolitaner Award 2022 gekommen ist. Wir betrachten die Nominierung als eine Bestätigung unserer langjährigen Arbeit für die Bevölkerung in der Metropolregion. Das Wandern verbindet das Erleben von Natur und Kultur. Es trägt nicht unerheblich zur Gesunderhaltung bei und sollte als Element einer nachhaltigen Tourismusstrategie vorrangig gefördert werden."
Radschnellwege nicht zu Lasten der Fußgänger ausbauen
Die Stiftung Hamburger Wanderer, Natur- und Heimatfreunde warnt vor dem Bau von Radschnellwegen, wenn sie einen Eingriff in die freie Landschaft darstellen oder zu Lasten schwächerer Verkehrsteilnehmer, wie Kinder, Gehbehinderte oder Erholungsuchende, neu oder ausgebaut werden. Die Stiftung begrüßt, dass die Stadt Bad Segeberg eine "Ertüchtigung" in Form der Asphaltierung einer jetzt als Rad- und Fußweg genutzten ehemaligen Kleinbahntrasse für den Fahrradverkehr abgelehnt hat.
"Wir sind nicht gegen die Förderung des Radverkehrs als umweltfreundliche Alternative zum Auto, aber die Asphaltierung von bisher unbefestigten Wegen lehnen wir ab. Naturbelassene, unbefestigte Wege fügen sich in das Landschaftsbild harmonisch ein und gewährleisten eine hohe Aufenthaltsqualität für Erholungsuchende, Fußgänger aber auch für die Tier- und Pflanzenwelt", sagt der Vorsitzende der Stiftung, Rainer Schuchardt, der zugleich Mitglied des Kreistages Segeberg ist.
Radschnellwege sollten vorrangig parallel zu vorhandenen Straßen eingerichtet werden und auch dort müssten sie durch Bepflanzung oder andere bauliche Maßnahmen von Gehwegen wirksam abgegrenzt werden. Eine andersfarbige Pflasterung oder gar nur ein weißer Strich auf dem Asphalt reichen nicht aus, um Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern zu vermeiden, so die Stiftung.
Stiftung fordert verkehrssichere Fußwege
Nach Presseberichten unternimmt die Stadtreinigung Hamburg erhebliche Anstrengungen, Streumaterialien zu entwickeln, damit abseits von Straßen verlaufende Radwege auch im Winter für Radfahrer befahrbar bleiben. Für ein entsprechendes Projekt - Ergebnis eines „Velo-Workshops“ - werden, zusammen mit einer Förderung des Bundesverkehrsministeriums, rd. 425.000 EUR aufgewendet.
Die Stiftung Hamburger Wanderer, Natur- und Heimatfreunde fordert entsprechende Anstrengungen auch und vor allem für die Sicherheit von Fußgängern. Das Streuen an Bushaltestellen und Fußgängerüberwegen ist sinnlos, wenn der anschließende Weg nicht sicher begehbar ist.
Gerade ältere und bewegungseingeschränkte Menschen sind bei winterlichen Witterungsverhältnissen besonders gefährdet. Die Stiftung fordert die Städte und Gemeinden auf, ihrer Verkehrssicherungspflicht endlich nachzukommen und Wege, die an öffentlichen Gebäuden und unbebauten Grundstücken entlangführen, auch im Winter für Fußgänger gefahrlos begehbar zu halten. Dazu gehören auch Wege abseits von Straßen an und durch Grünanlagen. Soweit private Grundstückseigentümer verkehrssicherungspflichtig sind, muss deren Streupflicht wirkungsvoll überwacht werden.
Die Stiftung hält es für unerträglich, dass mit hohen Förderbeträgen Möglichkeiten erforscht werden, wie das Radfahren bei winterlicher Glätte ermöglicht werden kann, während die berechtigten Interessen der schwächsten Verkehrsteilnehmer seit jeher ohne nennenswerte Beachtung bleiben.
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